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Buchholz Bus: Fahrzeiten verkürzt
Stadtwerke-Geschäftsführer und Bürgermeister begründen die Entscheidung

(os) Mit Wirkung zum 15. September sind die Fahrzeiten des Buchholz Bus in den Randzeiten gekürzt worden. In einem Pressegespräch nannten Dr. Christian Kuhse, Geschäftsführer der Stadtwerke-Gruppe, die den Buchholz Bus betreiben, und Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse die mangelnde öffentliche Nachfrage und wirtschaftliche Erwägungen als Hauptgründe für die Maßnahme.
Die drei Linien der Stadtbusse fahren jetzt wochentags von 6.30 bis 20 Uhr und an Samstagen von 8 bis 16.30 Uhr. Bislang waren die Fahrzeiten wochentags morgens und abends eine Stunde länger, an den Samstagen waren sie von 7.30 bis 21 Uhr.
In den Randzeiten seien die Stadtbusse im Schnitt nur von einer bis zwei Personen genutzt worden, berichtete Stadtwerke-Geschäftsführer Kuhse. Das sei das Ergebnis einer ganzjährigen Fahrgastzählung im Jahr 2023. Dabei kam ein professionelles System zum Einsatz, das mit Sensoren über den beiden Türen in den Fahrzeugen die Zahl der ein- und aussteigenden Personen automatisch erfasste. Im Jahr 2023 nutzten etwa 1,33 Millionen Fahrgäste den Buchholz Bus, im vergangenen Jahr waren es 1,45 Millionen Fahrgäste.
So wünschenswert ein lokaler Busverkehr sei, er sei naturgemäß nur mit hohen Defiziten zu betreiben, betonte Kuhse. Im vergangenen Jahr kostete der Betrieb des Buchholz Bus etwa 3,3 Millionen Euro. Davon wurden nur 1,6 Millionen durch die Fahrgäste refinanziert, den Rest bezuschussten die Stadtwerke durch ihre Gewinne aus anderen Geschäftszweigen. „Dabei ist durch den Personalmangel sowie die allgemeinen Trends im ÖPNV mit einem weiteren Anstieg von Kosten und Verlusten zu rechnen“, sagte Kuhse. Auch deshalb habe man sich zur Verkürzung der Fahrzeiten entschieden. „Wir bekennen uns zum ÖPNV, müssen aber unsere Leistungen im Interesse der Aufrechterhaltung des Angebots fokussieren und deshalb in den Randzeiten kürzen.“ Man lasse die Fahrgäste aber nicht im Regen stehen, sagte Kuhse und verwies auf das Angebot des Anruf-Sammel-Taxis (AST).
Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse betonte, dass man sich die Entscheidung zur Kürzung der Fahrzeiten nicht leicht gemacht habe. Er wisse darum, dass das Thema emotional besetzt sei, da Bürgerinnen und Bürger von der Kürzung betroffen seien. Allerdings habe jedes Mitglied des Aufsichtsrats, der die Entscheidung letztlich traf und in dem viele Mitglieder des Stadtrates sitzen, lange um die angespannte Situation gewusst. Angesichts sinkender Gewinne der Stadtwerke wegen des wegfallenden Gasgeschäfts und anstehenden Investitionen von etwa 100 Millionen Euro in den Ausbau des Stromnetzes in den kommenden 20 Jahren habe man die schwierige Entscheidung treffen müssen, betonte Röhse. Durch die Kürzung der Fahrzeiten sparen die Stadtwerke etwa 300.000 Euro pro Jahr ein.